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Kommunikation
30.06.2023

Genossenschaften engagieren sich für die Heimat

Internationaler Tag der Genossenschaften: Politischer Rahmen muss stimmen, um Menschen zusammenzubringen 

Anlässlich des Internationalen Tags der Genossenschaften am 1. Juli stellt der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) die besondere Bedeutung genossenschaftlicher Unternehmen für die Wirtschaft und die Gesellschaft heraus. Besonderen Fokus legt der Verband in diesem Jahr auf das Engagement der Genossenschaften bei den Menschen vor Ort.

Versorgung mit Wärme und Strom, der Erhalt des Dorfwirtshauses oder der Dorfbäckerei, die Wiederbelebung der örtlichen Brauerei, die Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln und Finanzdienstleistungen – so bunt wie die Wirtschaft sind auch Genossenschaften. Sie bringen Menschen zusammen und treten dort als Problemlöser auf, wo Staat oder andere Akteure weiße Flecken lassen. Als Unternehmensmodell unterscheiden sich Genossenschaften von allen anderen. Sie haben den Auftrag, ihre Mitglieder zu fördern und engagieren sich so für die Gesellschaft. „Auch Genossenschaften müssen wirtschaftlich tragfähig sein. Ihnen geht es aber nicht um Gewinnmaximierung, sondern darum, nachhaltig zu agieren, vor Ort Nutzen zu stiften und Menschen einzubinden“, sagte GVB-Präsident Gregor Scheller am Freitag in München.

Nachhaltiges Wirtschaften zeichnet Genossenschaften seit jeher aus. Fast drei Millionen Menschen in Bayern sind Mitglied in einer Genossenschaft – mehr als 52.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben bei einem genossenschaftlichen Unternehmen einen sicheren Arbeitsplatz.

Welchen Nutzen Genossenschaften stiften, verdeutlichte Scheller anhand einiger Beispiele: „Die genossenschaftlichen Nahwärmenetze umfassen inzwischen eine Gesamtlänge von zirka 1.000 Kilometern – das entspricht etwa der Entfernung zwischen München und Rom. Damit bringen Genossenschaften umweltfreundliche Energie in die Häuser ihrer Mitglieder – mit inzwischen weit mehr als 12.000 angeschlossenen Haushalten. Während andernorts über die richtige Lösung für deutsche Heizungskeller diskutiert wird, tun sich in vielen Orten Bayerns die Bürgerinnen und Bürger zusammen und schaffen eine Lösung, die ganze Ortschaften mit nachhaltiger Wärme versorgt.“ 

Mit der Produktion von Käse, Wein und Bier sowie anderen regionalen Lebensmitteln tragen Genossenschaften die bayerische Genusskultur in die Welt hinaus. So gehen jährlich 4,2 Millionen Tonnen Milch durch genossenschaftliche Hände. Das ist fast die Hälfte der gesamten in Bayern erzeugten Milchmenge. Überdies wird ein Viertel der in Bayern vermarkteten Getreidemenge im Raiffeisen-Warengeschäft gehandelt. 

Die Volks- und Raiffeisenbanken im Freistaat sind verlässliche Partner von Wirtschaft, Mittelstand und Privatpersonen. „Nahezu die Hälfte aller mittelständischen Unternehmen steht in Verbindung mit einer Volks- oder Raiffeisenbank und jeder vierte Euro an Kapitalbedarf der mittelständischen Wirtschaft kommt von einer Volks- und Raiffeisenbank. Damit tragen sie maßgeblich zur wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes bei“, sagte Scheller. Im vergangenen Jahr haben die bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken Förderkredite der LfA-Förderbank Bayern in Höhe von mehr als 660 Millionen Euro vergeben. Mit über 2.300 Zusagen für Mittelstand und Selbständige in Bayern stehen sie für mehr als 47 Prozent der im vergangenen Jahr insgesamt zugesagten LfA-Programmkredite. 137 Milliarden Euro an Krediten haben die Banken insgesamt vergeben und sie verwalten Kundengelder in Höhe von fast 160 Milliarden Euro. 

Die Banken setzen sich aber auch darüber hinaus für ihre Heimatregion ein. Im vergangenen Jahr haben allein die Volks- und Raiffeisenbanken fast 15 Millionen Euro gespendet und damit Vereine und Initiativen vor Ort gefördert.

Scheller erinnerte zudem daran, dass Genossenschaften darauf ausgelegt sind, Eigeninitiative und Unternehmergeist zu wecken. „Allerdings braucht es dazu einen politischen Rahmen, der uns dabei unterstützt: Anreize statt Verbote, Ermöglichen statt immer mehr Bürokratie und Berechenbarkeit statt ständigem Hin und Her bei politischen Entscheidungen.“ Ein Beispiel ist die Nachhaltigkeit. Volks- und Raiffeisenbanken handeln nachhaltig und wollen diese Idee auch weitertragen. Allerdings erschweren Regulatorik und weitere Vorschriften Initiativen, anstatt sie zu erleichtern. Durch die damit einhergehende Bürokratie werden zahlreiche Ressourcen gebunden, die dann in den regionalen Genossenschaften fehlen, um kreative Lösungen für nachhaltiges Handeln zu entwickeln.

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