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Die 1.000 genossenschaftlichen Waren- und Dienstleistungsunternehmen in Bayern mit ihren 655.139 Mitgliedern konnten sich auch im von Corona geprägten Jahr 2020 behaupten. Der Umsatz stieg um 2,4 Prozent von 13,1 Milliarden Euro auf 13,4 Milliarden Euro. Das Ergebnis wuchs auf 331,7 Millionen Euro. 2019 lag es bei 308,4 Millionen Euro – ein Plus in Höhe von 7,5 Prozent.
In mehr als 35 Branchen sind die genossenschaftlichen Waren- und Dienstleistungsunternehmen in Bayern vertreten. „So heterogen diese Gruppe ist, so differenziert ist das Bild, was die Entwicklung im Corona-Jahr 2020 angeht“, sagte Jürgen Gros, Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB), am Donnerstag in München. Während beispielsweise die genossenschaftlichen IT-Dienstleister und Unternehmen in den Bereichen Gesundheit zulegen konnten, spürten Genossenschaften in den Bereichen Gastronomie, Tourismus, Transport und Kultur sowie Brauereien die negativen Folgen des Lockdowns.
Unterschiede ergeben sich insbesondere mit Blick auf Vertriebs- und Absatzwege. „Jene Mitglieder mit Ausrichtung auf Endverbraucher konnten ihre Umsätze steigern. Das liegt unter anderem daran, dass der Lebensmitteleinzelhandel nicht von Schließungen betroffen war“, sagte Gros. Solche, die vor allem Großabnehmer wie Gastronomie, Hotellerie oder Großmärkte versorgen, erlitten Einbußen.
Besonders uneinheitlich ist das Bild im Bereich Milch. Betriebe mit engen Lieferbeziehungen zum Lebensmitteleinzelhandel konnten profitieren. Molkereien, die vor allem Großabnehmer zu ihren Kunden zählen, bekamen die Schließungen und Einschränkungen stark zu spüren.
Ausgewirkt hat sich zudem der Stillstand des internationalen Handels während des ersten Lockdowns im vergangenen Frühjahr. Dies betraf besonders den Agrar- und Lebensmittelbereich.
Die Sondersituation des Jahres 2020 hat dem Gründungsgeschehen bei Genossenschaften keinen Abbruch getan. Der GVB begleitete im vergangenen Jahr 19 Gründungen von Genossenschaften. 2019 waren es 18, im Jahr davor 14. „Der Trend zur Gründung von Nahwärmegenossenschaften setzte sich fort“, erklärte der GVB-Präsident. Im Jahr 2020 gab es weitere vier Gründungen mit diesem Zweck – für das laufende Jahr zeichnet sich bereits ein zunehmendes Gründungsgeschehen ab. Die anderen Gründungen erstreckten sich von Unverpackt-Läden über Beratungsdienstleister bis hin zu genossenschaftlichen Modellen für Altenpflege und Seniorenwohnheime.
Mit einem Umsatzplus von 2,3 Prozent von 1,20 Milliarden Euro auf mehr als 1,23 Milliarden Euro blicken die 90 Raiffeisen-Warenmärkte auf ein gutes Jahr zurück. Das Ergebnis legte um 84,6 Prozent von 11,8 Millionen Euro auf 21,7 Millionen Euro zu. Die befristete Senkung der Umsatzsteuer von 19 Prozent auf 16 Prozent trug wesentlich zur Umsatzsteigerung bei. Einige Kunden zogen Einkäufe vor – vor allem bei Düngern und Pflanzenschutzmitteln. Dieser Vorzieheffekt trübt jedoch die Aussichten auf das aktuelle Geschäftsjahr.
Der Agrarhandel bewegte sich auf Niveau der Vorjahre und konnte von gestiegenen Preisen profitieren. Überdurchschnittliche Zuwächse verbuchten die Raiffeisen-Warenmärkte bei Gartenbau- und Baustoffen. „Viele Menschen wollten es sich zu Hause schön machen oder haben die Zeit genutzt, um ohnehin geplante bauliche Projekte anzugehen“, folgerte Gros. Im laufenden Jahr zeichnet sich allerdings eine Knappheit bei Baumaterialen ab. Das betrifft vor allem Produkte wie Dämmstoffe, PVC-Rohre und Folien. Der Mangel an Containerkapazitäten führt dazu, dass Grundstoffe wie Granulate zur Kunststoffproduktion aus Asien nicht mehr verlässlich in Europa ankommen. Schon jetzt liegen die Lieferzeiten bei einzelnen Baumaterialien bei sechs Wochen mit Preissteigerungen von bis zu 50 Prozent.
Der Preisverfall bei Heizstoffen dämpfte im vergangenen Jahr das Umsatzwachstum. Viele Kunden nutzten die günstigen Preise, um ihre Tanks zu füllen. Die deutlich spürbare Mengenausweitung konnte diesen Effekt durch niedrige Preise nicht vollends wettmachen. Weil seit Januar 2021 die CO2-Steuer höhere Preise verursacht, dürften sich zusätzlich viele für eine Vorratsbefüllung 2020 entschieden haben. Im laufenden Jahr ist der Absatz von Heizstoffen daher sehr verhalten angelaufen.
Die 258 Energiegenossenschaften verzeichneten einen Umsatzrückgang von 20,2 Millionen Euro um 5,6 Prozent auf 339,9 Millionen Euro. Das Ergebnis legte um 3,4 Prozent zu und erreichte 2020 29,1 Millionen Euro, nach 28,1 Millionen Euro im Jahr davor. Das wurde insbesondere durch abgeschriebene Photovoltaik-Anlagen ermöglicht.
Durch die Corona-Einschränkungen sank der Strombedarf, insbesondere in der Industrie bei stromintensiven Unternehmen. Außerdem hatten touristische Zentren geschlossen. Das spürten die 32 genossenschaftlichen Energieversorger, die insbesondere in weniger besiedelten ländlichen Regionen tätig sind. Gestiegene Strompreise sowie der Mehrbedarf im privaten Bereich konnten den Rückgang im Verbrauch nicht kompensieren.
Im Bundestagswahljahr macht sich der GVB für einheitliche Netzentgelte stark. Für den Auf- und Ausbau der Stromversorgung zahlen Verbraucher mit ihrer Stromrechnung heute Netzentgelte. Diese sind in ländlichen Gebieten deutlich höher als in der Stadt, weil dort die meisten erneuerbaren Energien zugebaut werden und dadurch ein verstärkter Netzausbau erforderlich ist. Privatverbraucher, aber auch Gewerbetreibende auf dem Land, müssen dadurch höhere Stromkosten tragen, obwohl alle Verbraucher vom Ausbau erneuerbarer Energien profitieren. Zudem sind die höheren Netzentgelte auf dem Land ein Wettbewerbsnachteil für die dortigen Energieversorger. Bewerben sie sich bei Kommunen und Städten um Konzessionen für Bestandsnetze oder den Ausbau neuer Netze, dann liegen ihre kalkulierten Strompreise aufgrund der höheren Netzentgelte immer über denen von städtischen Anbietern oder Großanbietern, die eine Mischkalkulation ansetzen können. Eine Vereinheitlichung der Netzentgelte ist daher dringend geboten. „Notwendig ist ein einheitliches Netzentgelt in Stadt und Land. Das entlastet ländliche Verbraucher und sorgt für mehr Fairness am Energiemarkt“, forderte Gros.
2020 war ein sonnenreiches Jahr. Mit 1.965 Sonnenstunden waren es 60 Sonnenstunden mehr als 2019. Außerdem wurden neue Photovoltaik-Anlagen zugebaut. Dadurch konnten die 102 Photovoltaik-Genossenschaften ihren Umsatz um 11,8 Prozent von 27,2 Millionen Euro auf knapp 30,5 Millionen Euro steigern. Das Ergebnis legte um 30,9 Prozent von 6,5 Millionen Euro auf knapp 8,5 Millionen Euro zu.
Bedingt durch den Ausbau bestehender Wärmenetze und den leicht gestiegenen Wärmebedarf im Jahr 2020 legten die 86 Nahwärmegenossenschaften beim Umsatz um 5,6 Prozent zu – von 9,2 Millionen Euro auf 9,7 Millionen Euro. Der Ertrag kletterte um knapp 10 Prozent von 881.000 Euro auf 970.000 Euro. Ziel von Nahwärmegenossenschaften ist die regionale Wärmeversorgung aus Bürgerhand. Zwar muss sich auch hier das Geschäftsmodell betriebswirtschaftlich darstellen lassen – die Gewinnerzielung ist aber nachrangig.
Bei den drei genossenschaftlichen Windkraftbetreibern sanken trotz des höheren Windaufkommens an Land (Deutschland plus 3,5 Prozent) die Umsätze um 5,9 Prozent von 2,5 Millionen Euro (2019) auf knapp 2,4 Millionen Euro – das Ergebnis ging um 53,1 Prozent von 252.000 Euro auf 118.000 Euro zurück.
Die Umsätze der 21 Biogasgenossenschaften waren leicht rückläufig. Sie gingen um 0,8 Prozent von 19,6 Millionen Euro im Jahr 2019 auf 19,4 Millionen Euro im vergangenen Jahr zurück. Allerdings stieg das Ergebnis bei leicht rückläufigen Strompreisen und leicht gestiegenem Wärmebedarf um 10,2 Prozent von 1,8 Millionen Euro (2019) auf fast 2,0 Millionen Euro.
Derzeit sind die oftmals kleinen und ehrenamtlich geführten genossenschaftlichen Anbieter bei EEG-Ausschreibungen strukturell benachteiligt. Denn die Beteiligung an einer Ausschreibung ist kostspielig. Das unternehmerische Risiko, keinen Zuschlag zu erhalten, können die Genossenschaften nicht immer tragen. Großanbieter haben durch zahlreiche Projekte hingegen bedeutend bessere Möglichkeiten der Risikostreuung und Synergiehebung. „Genossenschaftliche Projekte benötigen faire Wettbewerbschancen bei Ausschreibungsverfahren“, fordert der GVB. Es ist eine grundlegende Modifizierung des Ausschreibungsverfahrens erforderlich, um Energiegenossenschaften eine gerechte Teilnahme an Ausschreibungsverfahren zu ermöglichen. Sinnvoll wären Kontingente, die Zuschläge für kleine Marktakteure erlauben, oder separate Ausschreibungsverfahren.
Im GVB sind 45 Handwerksgenossenschaften organisiert. Ihre Umsätze gaben um 3,7 Prozent von 804,7 Millionen Euro auf 775,1 Millionen Euro nach. Das Ergebnis sank um 4,8 Prozent von 34,8 Millionen Euro auf 33,2 Millionen Euro.
Im Backwarenhandel beziehungsweise -einkauf ist eine starke Unterscheidung zwischen Stadt und Land erkennbar. Während die Belieferung von klassischen Bäckereien auf dem Land hervorragend lief, wirkte sich die Schließung von an Bäckereien angeschlossenen Bistros und Cafés in Innenstadtlagen sehr negativ aus. Die Einkaufsgenossenschaften im Bäckereihandwerk verzeichneten insgesamt einen Umsatzrückgang um 6,3 Prozent.
Deutliche Umsatzeinbrüche bekamen die Brauereien zu spüren. Der Rückgang beläuft sich auf 31,0 Prozent von 14,9 Millionen Euro auf 10,3 Millionen Euro. Der Bierkonsum ist drastisch eingebrochen, da dieser maßgeblich außer Haus in Kneipen und auf Festen angekurbelt wird. Der noch jungen Brauereigenossenschaft Remonte Bräu Schleißheim bei München beispielsweise droht aufgrund des ablaufenden Mindesthaltbarkeitsdatums, dass Bier fässerweise weggeschüttet werden muss. Brauereigaststätten wie die Kommunbräu in Oberfranken wiederum erkämpften sich nur schwerlich einen Zugang zu den staatlichen Corona-Hilfen, weil sie als Gemischtbetriebe anfangs durchs Raster fielen. „Inzwischen wurden Nachbesserungen für Brauereien erreicht. Die lange Zeit der Unsicherheit wirkte sich zusätzlich negativ aus“, stellte Gros fest. „Das zeigt, wie wichtig es ist, den Betrieben klare Perspektiven zu geben.“
Im Bereich Handwerk konnten Einkaufsgenossenschaften besonders profitieren, die in der Baubranche oder baunahen Dienstleistungen tätig sind. Zum Teil kletterten hier die Umsätze um sechs Prozent. Da sich am Bau keine Abschwächung des Booms andeutet, dürften diese Genossenschaften auch im aktuellen Jahr weiter zulegen.
Die 247 ländlichen Genossenschaften verzeichneten einen Umsatzrückgang um 3,5 Prozent von 1,34 Milliarden Euro auf 1,30 Milliarden Euro. Das Ergebnis legte von 20,6 Millionen Euro um 18,1 Prozent auf 24,4 Millionen Euro zu.
Bei den Vieh- und Fleischgenossenschaften hat sich zum einen der coronabedingte Schlachtstau negativ ausgewirkt. Die Einschränkungen im öffentlichen Leben und die Schließung gastronomischer Betriebe führten zum anderen dazu, dass viele Menschen wieder mehr zu Hause selbst kochten. Das hatte eine Veränderung der Nachfrage zu Folge. Während in der Gastronomie vor allem Edelteile wie Filets gefragt sind, erlebte durch das Kochen zu Hause Hackfleisch eine gesteigerte Nachfrage. Das führte auch zu einer erheblichen Zunahme des Absatzes im Lebensmitteleinzelhandel. Für das laufende Jahr zeichnet sich im Bereich Fleisch in den ersten Monaten eine gewisse Entspannung ab.
Insgesamt ist im Lebensmittelbereich eine Verschiebung hin zu mehr Bio zu beobachten – angeschoben durch den privaten Konsum. „Wer nicht in den Urlaub fahren kann, gönnt sich zu Hause mehr“, kommentierte Gros diesen Trend, der sich quer durch alle Lebensmittelsektoren zieht.
Ein differenziertes Bild zeigt sich bei den Winzern. Im vergangenen Jahr konnten die Winzergenossenschaften ihre Umsätze um 4,4 Prozent von 90,7 Millionen Euro auf 94,7 Millionen Euro steigern. Das Ergebnis ging jedoch um 30,0 Prozent von 3,0 Millionen Euro auf knapp über zwei Millionen Euro zurück. Der üblicherweise mit höheren Margen versehene Direktabsatz über Gaststätten, Vinotheken und Feste war coronabedingt rückläufig. Zuwächse im Lebensmitteleinzelhandel konnten das nicht ausgleichen. Der Ausblick auf das laufende Jahr zeigt, dass auch die Winzergenossenschaften den Klimawandel zunehmend spüren. Sie leiden unter der anhaltenden Trockenheit im Norden des Freistaats. Aufgrund der geringen Erntemenge 2020 rechnen die Winzergenossenschaften damit, in diesem Jahr wohl schon in vierten Quartal ausverkauft zu sein.
Durch die Einschränkungen des öffentlichen Lebens ergab sich eine gemischte Lage bei den 114 Milchgenossenschaften. Der Milchauszahlungspreis lag mit 34,4 Cent pro Kilogramm unter dem Vorjahreswert von 35,1 Cent pro Kilogramm. Er liegt damit aber immer noch merklich über dem bundesdeutschen Milchauszahlungspreis in Höhe von 32,8 Cent pro Kilogramm. Die Umsätze blieben mit 3,20 Milliarden Euro stabil – im Jahr davor war der Umsatz bei 3,19 Milliarden Euro gelegen, ein Plus von 0,6 Prozent. Das Ergebnis kletterte um 6,5 Prozent von 51,4 Millionen Euro auf 54,7 Millionen Euro. „Das Gesamtbild zeigt jedoch nicht die ganze Wahrheit. Die Rückgänge auf der einen Seite wurden von Zunahmen auf der anderen Seite abgefedert. Dies verdeckt jedoch die hohe Betroffenheit einiger Anbieter“, fasste Gros zusammen.
Im Bereich Milch wird die Differenzierung im Hinblick auf die Betroffenheit durch Corona besonders augenfällig. Molkereien, die ihre Waren vorwiegend im Lebensmitteleinzelhandel absetzen, konnten profitieren. Die Schließung von Hotels, touristischen Zentren, Betriebskantinen und Gastronomie wirkte sich dagegen negativ auf Molkereien aus, die vor allem Großverbraucher zu ihren Abnehmern zählen. Diese konnte ihre Produktion nicht einfach auf kleinere Gebinde umstellen.
Einige Unternehmen wurden durch die Auswirkungen der Anti-Corona-Maßnahmen doppelt getroffen: Zum einen brach ihnen die Menge der abgesetzten Frischeprodukte weg. Regionale Frischeketten vor Ort sind zum Teil zum Erliegen gekommen. Zum anderen konnten sie ihre Ware zwar am Weltmarkt unterbringen, aber mit teils dramatischen Preisabschlägen. Da bei Corona-Hilfen in der Regel nur der Einbruch des Umsatzes als Maßstab herangezogen wird, fielen derart betroffene Produzenten in der Regel durchs Raster. „Auf das Mittel der Kurzarbeit konnten sie nicht setzen, weil die Kühe weiterhin Milch gaben, die verarbeitet werden musste“, erklärte Gros. „Es ist bedauerlich, dass derartige Betriebe bislang bei Corona-Hilfen auf der Strecke bleiben. Die Milch prägt die bayerische Landwirtschaft. Deshalb müssen die besonderen Gegebenheiten der milchverarbeitenden Betriebe berücksichtigt werden“, forderte Gros. „Dazu ist es notwendig, die Corona-Hilfen nachzubessern und die Sondersituation dieser Betriebe bei Härtefallprüfungen mit einzubeziehen.“
Beim Export wirkten sich Grenzschließungen sowie der Mangel an Transportkapazitäten wie Containern negativ aus. „Aufgrund der internationalen Vernetzung der Land- und Ernährungswirtschaft in Bayern ist es wichtig, dass internationale Handelsbarrieren für Agrarprodukte abgebaut werden“, stellte Gros fest. „Protektionistische Tendenzen wie Strafzölle sind kontraproduktiv und belasten letztlich die Verbraucher und Produzenten auf allen Seiten.“
Zudem ist im Bereich Milch der Trend zu Bio ungebrochen. Davon profitieren auch die bayerischen Milchgenossenschaften. Sie liefern fast die Hälfte der gesamten deutschen Biomilchmenge.
Die 148 gewerblichen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften konnten ihre Umsätze ebenfalls steigern, um 3,1 Prozent von 1,21 Milliarden Euro auf 1,25 Milliarden Euro. Das Ergebnis legte um 10,4 Prozent von 125,9 Millionen Euro auf 138,9 Millionen Euro zu.
Zu dieser Gruppe zählen Unternehmen aus den Bereichen Gesundheit, freie Berufsgruppen, Marketing und Tourismus, Verkehr, Kommunikation und IT, Soziales, Kultur, Gastronomie und Produktion. Das Umsatzplus ist insbesondere auf Unternehmen im Bereich IT-Dienstleistungen zurückzuführen. Zu den krisengebeutelten Branchen unter den GVB-Mitgliedern zählen Kinos, Gastronomie oder Genossenschaften, die im Regionalmarketing oder in der Beratung tätig sind.
Das Taxigewerbe litt unter den Einschränkungen besonders hart. So berichtet die Taxi-München eG von einem Rückgang der Fahrgastzahlen um 85 Prozent. Grund dafür ist das Wegbrechen ganzer Kundenkreise wie Fahrten im Nachtleben, Restaurantbesucher sowie die Fluggäste auf dem Weg zum Flughafen. Nach Angaben der Genossenschaft stehen 50 Prozent der Taxi-Unternehmen in der Landeshauptstadt vor dem Aus.
Die 54 gewerblichen Handelsgenossenschaften blicken auf eine Steigerung ihres Umsatzes von 5 Milliarden Euro auf knapp über 5,3 Milliarden Euro zurück, was einer Zunahme um 6,5 Prozent entspricht. Das Ergebnis gab um 17,2 Prozent nach und sank von 35,8 Millionen Euro auf 29,7 Millionen Euro.
Der Handel im Gesundheitsbereich trug erheblich zum Umsatzplus bei, das Ergebnis jedoch sank wegen geringerer Margen aufgrund des intensiven Wettbewerbsumfelds. Lebensmittel- und Getränkegroßhandel sowie Fachhändler hingegen mussten sowohl einen Umsatz- wie auch Ergebnisrückgang hinnehmen, weil sie von den Schließungen ihrer Kunden betroffen waren. Insgesamt bleiben Handelsgenossenschaften trotzdem die umsatzstärkste Gruppe.
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