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InteressenvertretungLändliche Genossenschaften
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19.12.2024

Standpunkt: Landwirtschaft

Lebensmittelversorgung nachhaltig sichern
Kernforderungen
  • Schutz wertvoller Agrarflächen priorisieren
  • Keine pauschale Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes
  • Kleine Betriebe unter 100 Hektar konsequent entlasten
Worum geht es?
Hintergrund 

Die bayerische Agrarwirtschaft prägt nicht nur das Landschaftsbild, sondern sie ist auch ein unverzichtbarer Bestandteil der regionalen Identität und Wirtschaft. Mit ihrer zentralen Rolle in der Lebensmittelproduktion trägt sie außerdem maßgeblich zur Versorgungssicherheit bei und schafft gleichzeitig Arbeitsplätze im ländlichen Raum. 

Landwirte leisten darüber hinaus einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der Kulturlandschaft und erfüllen somit wichtige ökologische Aufgaben wie die Förderung der Biodiversität und den Schutz natürlicher Ressourcen. Geprägt ist die bayerische Agrarstruktur von kleinen und mittleren Betrieben, die zum Großteil traditionelle Familienbetriebe sind. Diese stehen zunehmend vor großen Herausforderungen. Genossenschaften spielen bei der Bewältigung dieser Herausforderungen eine entscheidende Rolle, indem sie Betriebe durch gemeinsame Vermarktung, Ressourcenteilung und Innovationen stärken. In Bayern leisten über 320 ländliche Genossenschaften ihren Beitrag zum Erhalt dieser Strukturen.

Ausgangslage

Die bayerische Landwirtschaft befindet sich in einer Phase tiefgreifender Herausforderungen. Täglich schließen in Bayern mehr als drei landwirtschaftliche Betriebe, häufig wegen fehlender Nachfolge oder mangelnder wirtschaftlicher Tragfähigkeit. Gleichzeitig schrumpft die landwirtschaftlich nutzbare Fläche im Freistaat jährlich um über 10.000 Hektar, was einem Rückgang von 0,3 Prozent der Nutzfläche entspricht.

Problem 

Besonders der Verlust landwirtschaftlicher Flächen durch Siedlungs- und Verkehrsprojekte gefährdet die heimische Lebensmittelversorgung und verstärkt Risiken wie Hochwasser. Hinzu kommen pauschale gesetzliche Vorgaben, etwa durch das EU-Renaturierungsgesetz oder Auflagen zur Bewirtschaftung, die die betriebliche Flexibilität einschränken und standortspezifische Gegebenheiten außer Acht lassen. Nicht zuletzt belasten die steigenden bürokratischen Auflagen vor allem kleine und mittlere Betriebe. 

Die vielseitigen Anforderungen übersteigen oft die Kapazitäten der Betriebe, was zu einem Stillstand oder sogar zur Aufgabe notwendiger Modernisierungen führt. Viele Betriebe schaffen es faktisch nicht mehr, ihre Arbeit mit den bürokratischen Anforderungen zu vereinbaren. Das gefährdet nicht nur ihre Existenz, sondern hemmt auch die Innovationskraft und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft.

Lösung 

Für eine zukunftsfähige Landwirtschaft in Bayern sind Eigenverantwortung, Innovation und nachhaltiges Wirtschaften entscheidend. Der versiegelnde Flächenverbrauch muss reduziert und die verbleibenden landwirtschaftlichen Flächen effizienter genutzt werden. 

Lösungen können die Reaktivierung von Brachflächen oder die Doppelnutzung für Energieerzeugung und Nahrungsmittelproduktion (z.B. Agri-PV) sein. Anstelle starrer Vorgaben sollten lokal angepasste Lösungen im Fokus stehen, die ökologische Ziele mit den betrieblichen Erfordernissen verbinden. 

Bayerns Landwirte leisten bereits heute einen bedeutenden Beitrag zur Förderung der Biodiversität und zum Schutz natürlicher Ressourcen. Um diese Rolle zu stärken, ist eine konsequente Entlastung, insbesondere für kleinere Betriebe unter 100 Hektar, nötig. Weniger komplexe Genehmigungsverfahren und langfristige Planungssicherheit sind unabdingbar, um eine zukunfts- und wettbewerbsfähige Landwirtschaft zu gewährleisten.

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