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Was wollen Sie mit Ihrer Genossenschaft erreichen und wie profitieren davon Ihre Mitglieder?
Norbert Arnold: Durch die Gründung der Genossenschaft ist es gelungen, das Projekt Nahwärmenetz ins Leben zu rufen. Die Mitglieder brauchen sich um die Energieversorgung ihrer Häuser und Wohnungen keine Gedanken mehr zu machen und sind unabhängig von Gas und Öl.
Wer hat Sie auf Ihrem Weg zur eG begleitet?
Arnold: In vielen Vorarbeiten und Informationsabenden hat sich herausgestellt, dass das Vorhaben Nahwärme nur durch die Gründung einer Genossenschaft umgesetzt werden kann. Deshalb haben wir bei der Gründungsabteilung des GVB um Rat gefragt und Unterstützung erhalten. Ganz besonders möchten wir Max Riedl vom Genossenschaftsverband für seine Hilfe danken. Ohne ihn hätten wir das Projekt nicht so schnell umsetzen können. Am 29. November 2022 fand die Gründungsversammlung statt. Derzeit sind wir 98 Genossenschaftsmitglieder mit 103 Hausanschlüssen, wobei es bereits mehrere Interessenten gibt, die ebenfalls ans Nahwärmenetz angeschlossen werden möchten.
Welche Projekte haben Sie geplant und wann ist mit der Fertigstellung des Nahwärmenetzes zu rechnen?
Arnold: Dank des großen Engagements der Führungsriege sind wir bereits bei der Einholung der Angebote für die Baumaßnahmen und werden in Kürze über ein Planungsbüro die Förderung beantragen. Nach Fördergenehmigung werden wir mit den Tief- und Rohrleitungsbauarbeiten beginnen und planen eine Fertigstellung bis zum 4. Quartal 2024.
Abwärme der Biogasanlage sinnvoll nutzen
Wie ist es zur Gründung Ihrer Genossenschaft gekommen? Hatten Sie Vorbilder?
Arnold: Ausschlaggebend war, dass ein Landwirt eine neue, sehr große Biogasanlage baut, aber selbst das Projekt Nahwärme nicht umsetzen konnte. So ist es zur Gründung der Genossenschaft gekommen, damit die dort entstehende Abwärme sinnvoll genutzt werden kann. Im Vorfeld haben wir bereits mehrere Nahwärmegenossenschaften und -versorger besichtigt, was uns letztendlich auch bei der Entscheidung half, eine Nahwärme-Genossenschaft ins Leben zu rufen, da offensichtlich sowohl die Betreiber als auch deren Kunden mit dem Konzept Nahwärme sehr zufrieden sind. Auch das Thema Klimaschutz hat eine große Rolle gespielt, da durch die Umsetzung zukünftig fast 1.000 Tonnen CO2 eingespart werden können.
Warum haben Sie sich für die Rechtsform Genossenschaft entschieden?
Arnold: Die Rechtsform der Genossenschaft wurde deshalb gewählt, weil so alle Mitglieder über das Wohl und Weh mitentscheiden können. Über eine andere Rechtsform wäre das Projekt sicherlich nicht möglich gewesen, da bereits im Vorfeld mehrere Versuche von privater Seite gescheitert sind.
Nahwärme boomt, weil die Menschen verunsichert sind wegen den zukünftigen Heizungsvorschriften.
Der GVB hat allein im Jahr 2022 viele Nahwärmegenossenschaften bei der Gründung begleitet. Können Sie sich vorstellen, wieso die Nahwärme so boomt?
Arnold: Die Nahwärme boomt, weil die Menschen verunsichert sind wegen den zukünftigen Heizungsvorschriften.
Wie hat Sie der GVB bei der Gründung unterstützt und wie bewerten Sie diese Leistung?
Arnold: Wie schon erwähnt, hat uns die Gründungsabteilung des GVB sehr geholfen und mit Rat und Tat unterstützt. Dazu herzlichen Dank an Max Riedl.
Welche Hürden mussten Sie bis zur Gründung und bei der Projektplanung überwinden und was können Sie diesbezüglich anderen Genossenschaften in Gründung empfehlen?
Arnold: Eine große Hürde ist die Finanzierung über die Banken, da für derartige Projekte derzeit keine Sonderzinsprogramme aufgelegt sind, was sicherlich für uns und für alle anderen laufenden Projekte hilfreich wäre. Auch ist das Förderprogramm so kompliziert, dass wir selbst nicht in der Lage sind, dies zu beantragen und hierfür ein Planungsbüro mit beauftragen mussten.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Arnold!
Sie möchten auch eine Genossenschaft gründen? Melden Sie sich gerne bei unsem GVB-Expertenteam, das in den vergangenen zehn Jahren mehr als 300 Gründungen betreut hat, darunter auch die Nahwärme Gebenbach Atzmannsricht eG.